Deutsche wollen weniger Verpackungsmüll

Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PwC belegt: deutsche wollen weniger Verpackungsmüll in ihrem Haushalt. Wir sind Europameister! Durchschnittlich wirft jeder Deutsche etwa 220 Kg Verpackungen weg. Geht es nach den Verbrauchern, sind Hersteller und Händler in der Pflicht dem entgegenzuwirken. Nach dieser Studie sind 94 Prozent aller Befragten sich einig, dass bei bei vielen Produkten und Sendungen unnötig viel Verpackungsmaterial verwendet wird. Besonders Verpackungsmaterialien bei Obst und Gemüse stoßen den Befragten sauer auf.

Gepresste Pappe

Die Sicht der Verbraucher

Verbraucher haben genaue Vorstellungen, wie die perfekte Verpackung aussieht. Die Mehrheit von 95% spricht sich dafür aus, dass die Materialmenge auf ein Minimum reduziert wird. Ebenso wünschen sie sich Materialien, die sich einfach und gut recyceln lassen. Plastik hingegen kann nicht die Lösung sein. Neun von zehn Befragten würden gerne weitgehend auf den Einsatz von Plastik verzichten. Als Lösung sehen Verbraucher vor allem Papierlösungen als beste Alternative zu Plastikverpackungen. Auch Mehrweg Verpackungen liegen weiterhin im Trend.

Betrifft es nur die Lebensmittelindustrie?

Einige Teilbereiche der Umfrage galten explizit für den Getränke- und Lebensmittelhandel, aber auch der herkömmliche Online-Handel ist betroffen. Knapp mehr als ein Viertel der Befragten gab an, dass sie ein Mehrwegsystem bei Versandverpackungen begrüßen würden. Unter anderem wären sie sogar dazu bereit, ein Pfand von 2,50 Euro dafür zu bezahlen. Schwer realisierbar, aber nicht undenkbar.

Hersteller und Händler in der Pflicht

Die Schuld am Verpackungsmüll geben die Verbraucher vor allem den Händlern, Herstellern und dem Gesetzgeber. Der Gesetzgeber hat hierfür bereits die Verabschiedung der aktuell gültigen Verpackungsverordnung in Angriff genommen. Mit dem neuen Verpackungsgesetz, welches zum Jahresbeginn 2019 in Kraft trifft, sollen die Recyclingquoten deutlich erhöht werden. Durch die Veränderungen könnte es dazu kommen, dass zukünftig sowohl Händler als auch Hersteller verstärkt auf nachhaltige Verpackungen setzen. Geht es an den eigenen Geldbeutel der Verbraucher, ist die Übereinstimmung nicht mehr ganz so groß. Nur 23 Prozent aller Befragten würden für eine nachhaltige Verpackung auch mehr bezahlen. Die komplette Studie von PWC finden Sie hier.

Der Einsatz von nachhaltigen Verpackungen können viele Probleme lösen bzw. mindern, aber sie müssen auch richtig eingesetzt werden. Wie man es nicht macht, sehen Sie in den folgenden Beispielen.

Verpackungsbeispiele aus der Hölle

Ein ganz aktueller Fall ereignete sich beim Kauf eines Gürtels. Eine Kundin kaufte einen einfachen Gürtel und erhielt ein übergroßes Paket mit viel Füllmaterial.

Kleiner Stempel, große Wirkung? Dachte sich dieser Händler wohl auch.

Riesiger Umkarton für einen kleinen Stempel.

Der Ärger über den Verpackungsmüll in der Lebensmittelindustrie kann hier ganz gut nachvollzogen werden.

Eine einzelne Coladose zusätzlich in Plastik verpackt, ernsthaft?

Ein weiteres Beispiel aus dem Online-Handel.

Hätte man vielleicht eleganter Lösen können.

1 Kommentar
  1. Ida sagte:

    Danke für den Beitrag. Seit der großen Debatte über die verschmutzten Ozeane bin ich sehr interessiert mich in der politischen Debatte zu beteiligen. Ich bin freudig überrascht, dass s zu Jahresbeginn 2019 ein neues Verpackungsgesetz geben soll. Sowohl Verbraucher, Verkäufer und Firmen der Lagerausstattung müssen in dieses Thema involviert werden.

Kommentare sind deaktiviert.