Nachhaltige Verpackung

Nachhaltigkeit und Ökologie spielen in unserer Gesellschaft eine immer größer werdende Rolle. Nachhaltige Verpackungen sind inzwischen für viele Konsumenten ein Kaufkriterium. Doch woher kommt dieser Wandel und inwiefern betrifft es tatsächlich den E-Commerce in Deutschland? Es ist kein Geheimnis, der Online-Handel boomt. Auch mit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 konnte der Online-Handel noch einmal immens zulegen. Klimaneutralität? Co2 Einsparungen? Wichtige Fragen für Verbraucher. Durch die immer kleineren Verpackungen, langen Transportwegen oder auch den Versandverpackungen wird die Umwelt schwer belastet. Die Müllberge werden immer größer.

Warum sind nachhaltige Verpackungen wichtig?

Bei der Herstellung, Lagerung, Transport und im Verkauf sind Verpackungen ein wichtiger Bestandteil des Produktes. Der Kaffee-To-Go, Lebensmittel in kleinen Gebinden, die Essenslieferung oder die Lieferung vom geliebten Online-Händler: Auch 2019 stieg der Verpackungsmüll erneut.

Werte in tausend Tonnen. Quelle: Umweltbundesamt
201020112012201320142015201620172018
Glas2711,82669,72807,127582748,32690,22808,12891,82902,9
Weißblech478,1492,3503496,9492501,4505,9516,3510,2
Aluminium90,69395,797,7107,4109,7114,2123,3133,4
Kunststoff2690,12775,82836,72873,32945,63052,23059,83145,13235,8
Paper, Pappe, Karton7196,27346,97272,47839,98148,88331,29108,08348,68339,2
Feinblech, Stahl264,7295,8305,8295,6328,8336,1338,4344,4346,5
Holz2549,72791,327432743,22981,43105,43159,83288,73365,7
Sonstige21,421,422,923,325,426,929,725,226,9

Gebrauchten Verpackungen machen einen Großteil der Abfälle eines Haushaltes aus. Die Menge steigt seit Jahren kontinuierlich an. 2018 betrug das Gewicht des Verpackungsabfalls 18,86 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Jahr 2017 entspricht dies einem Zuwachs von 0,14 Millionen Tonnen.

Um dem Verpackungsmüll entgegenzuwirken sind Gesetzgeber, Hersteller und Händler in der Pflicht. Unter anderem wurde hierfür das Verpackungsgesetz ins Leben gerufen. Mit dem Gesetz müssen mehr Verpackungen recycelt werden als zuvor.

In der Kritik stehen vor allem Verpackungen aus Kunststoff. Verbraucher verbinden Kunststoffe aller Art als Umweltschädlich. Auch wenn es heute bereits kompostierbare Kunststoffe gibt, werden diese nach wie vor als schädlich eingestuft. Ein Grund hierfür ist beispielsweise der Bioabfallbeutel aus Kunststoff, der zwar laut Herstellerangaben kompostierbar ist, aber nicht über den Bioabfall entsorgt werden darf.

Über das Verpackungsgesetz werden Recyclingquoten und Gebühren festgelegt. Für recyclingfähige Verpackungen werden geringere Gebühren erhoben. In einer von PwC Deutschland durchgeführten Umfrage plädieren Verbraucher für weniger Verpackungsmüll. Knapp ein Viertel aller Befragten gaben an, dass sie bereit wären für ein Produkt mehr zu bezahlen, wenn diese mit einer nachhaltigen Verpackung verpackt wäre.

Was bedeutet nachhaltige Verpackung?

“Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll.” (Wikipedia)

Was ist eine nachhaltige Verpackung? Selbst unter Verpackungsexperten geht die Meinung weit auseinander. Diese hängt meist vom Betrachtungswinkel sowie von der jeweiligen Branchenperspektive ab. Ist eine recyclingfähige Mehrwegverpackung nachhaltiger als ein Produkt aus einen nachwachsenden Rohstoff? Wo fängt Nachhaltigkeit an? Unserer Meinung nach sind folgende Kriterien für eine nachhaltige Verpackung wichtig:

  • Verpackung aus einem nachwachsenden Rohstoff
  • Vollständige Recyclingfähigkeit
  • Wiederverwendbarkeit
  • Möglichst kurze Lieferkette
  • Schlanke Produktionsprozess
  • Möglichst kleinen CO2 Fußabdruck

Die wichtigsten Merkmale einer nachhaltigen Verpackung für Verbraucher und Verbraucherinnen ist die biologische biologische Abbaubarkeit sowie das eingesetzte Material. Papier, Pappe und Karton werden generell als umweltfreundlich betrachtet. Folgende Schlussfolgerungen können aus unserer Umfrage gezogen werden:

  • Kunststoffe wie beispielsweise Luftpolsterfolie werden noch akzeptiert, auch wenn die Mehrheit sich für Papierlösungen ausgesprochen hat.
  • Generell werden Kunststoffe vom Verbraucher nicht gern gesehen. Zu groß sind die Bedenken aufgrund des Plastikmülls in unserer Natur.
  • Die Verpackung muss leicht zu recyceln sein. Im Idealfall wünschen sich Verbraucher Einstoffverpackungen die bequem über die Papiertonne dem Kreislauf zurückgeführt werden können.
  • Eine verständliche Kennzeichnung einer nachhaltigen Verpackung ist wünschenswert.

Symbole für nachhaltige Verpackung auf einen Blick

Mit einem oder mehreren Umweltzeichen können nachhaltige Verpackungen ausgezeichnet werden. Auf dem Markt existieren sehr viele Umweltzeichen, viele hiervon sind von keiner zertifizierten Stelle verifiziert worden, sondern aus kreativen Gedanken heraus entstanden. Kreative Symbole unterstreichen zwar die Wichtigkeit der Kennzeichnung einer nachhaltigen Verpackung, jedoch gewährleisten diese keinerlei Material- oder Recyclingeigenschaften einer Verpackung. Die wichtigsten und anerkannten Umweltzeichen im Überblick:

Recycling Symbol

Das Recycling-Symbol – auch als Möbiusband bekannt – ist ein weltweit anerkanntes Zeichen für Umweltfreundlichkeit. Die drei Pfeile stehen für “Reduzieren”, “Wiederverwenden” und “Recyceln”.

  • Das Recycling-Symbol ist ein unter den Verbrauchern bekanntes Umweltzeichnen.
  • Es handelt sich um eine freiwillige Kennzeichnung. Das Symbol gibt keinerlei Informationen über die Produktqualität
  • Es zeigt an, ob ein Produkt wiederverwertbar oder wie groß der Anteil von recyceltem Material im Produkt enthalten ist.

RESY Symbol

Das Recyclingsystem RESY ist eine Gemeinsaft aus Wellpappenherstellern, Altpapierentsorgern und Erzeugern.

  • Das Symbol signalisiert die gesamthafte Entsorgung und stoffliche Wiederverwertung aller mit dem RESY-Symbol gekennzeichnete Transport- und Umverpackungen aus Papier und Pappe.
  • Ist ein Karton mit dem Zeichen bedruckt, ist diese garantiert recyclingfähig und wird von Partnern der RESY Organisation für Wertstoffentsorgung GmbH verwertet.
  • Mit dem Aufbringen des Symbols werden die Vorgaben aus dem Verpackungsgesetz erfüllt.

PAP 20 Symbol

Hierbei handelt es sich um einen Recyclingcode. Zu erkennen ist dieser anhand der drei Pfeile inklusive einem Code in der Mitte.  Die Angabe auf dem Verpackungsmaterial ist freiwillig.

  • Der Recyclingcode setzt sich aus einer Nummer und einem Materialkürzel zusammen.
  • PAP steht für die Kategorie Papier und Pappe. Die Nummer 20 für Wellpappe.
  • Mit der Verwendung des Codes wird die Wiederverwertung unterstützt.

FSC® Symbol

Das Forest Stewardship Council® – kurz FSC – ist ein international gültiges Symbol für nachhaltige Waldwirtschaft.

  • Ein bei Verbrauchern beliebtes und bekanntes Siegel für Umweltfreundlichkeit.
  • Darf nur von zertifizierten Herstellern verwendet werden.
  • Je nach Typ der FSC Kennzeichnung ist erkenntlich, aus welchen Rohstoff das Material gewonnen wurde.
  • Es gibt drei verschiedene FSC Kennzeichnungen. FSC 100%, FSC MIX und FSC Recycling.

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist ein von der Bundesregierung gegründetes Umweltzeichen. Dieses zeichnet besonders umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen aus.

  • Das Siegel bestehend wird von einer Jury bestehend aus Umwelt- und Verbraucherverbände, Handel, Handwerk, Wissenschaftler und Bundesländer vergeben.
  • Als Beurteilung wird u.a. der Faktor Sparsamkeit bei der Verwendung von Rohstoffen für die Herstellung betrachtet.

Nachhaltiges Verpackungsmaterial im Überblick

Um umweltfreundlich zu verpacken, ist es wichtig, dass das Verpackungsmaterial besonders ressourcenschonend gewonnen wird. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit ist die einfache und umweltfreundliche Entsorgung bzw. dessen Recyclingeigenschaften. Mit welchen Verpackungsmaterialien Sie besonders nachhaltig verpacken können finden Sie hier:

Holz, Papier und Kartons

Holz dient als Rohstoff für eine Vielzahl an nachhaltigen Verpackungen. Die Herstellung von Kartons ähnelt der Papierherstellung. Das recycelte Material wird entfärbt. Nach der Entfärbung wird das Recyclingmaterial mit Frischfasern aus Holz mit Wasser und Zusatzstoffen vermengt.

Aus dieser Masse werden über ein Sieb Papierbahnen erzeugt, welche noch feucht aufeinandergepresst werden. Über verschiedene Walzen und Trocknungsvorgänge wird die Endlosbahn bearbeitet. Der Rohkarton wird in einzelne Bögen zerschnitten.

Das Endprodukt entsteht aus dem CO2-neutralen Rohstoff Holz. Um einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Rohstoff aufzuzeigen, werden besonders nachhaltige Produkte mit dem PEFC™– oder FSC® Siegel versehen.

Die ökologisches Vorteile von Holz, Papier und Karton:

  • ein nachwachsender Rohstoff
  • ist vollständig biologisch abbaubar
  • lässt sich aufgrund der Beschaffenheit sehr leicht recyceln
  • PEFC™– oder FSC® Siegel zeigen den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Rohstoff Holz an
Beispiele für nachhaltige Verpackungen und Systeme

Graspapier: Eine umweltfreundliche Lösung für eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten

Holzfasern waren bis dato der beliebteste Rohstoff für die Papierherstellung. Auch wenn es sich dabei um eine natürliche Ressource handelt, bleibt ein Wermutstropfen. Denn Holz wächst verhältnismäßig langsam und verbraucht in der Weiterverarbeitung sehr viel Energie. Hinzu kommt, dass Bäume relativ anfällig für Schädlinge oder Wetterkapriolen sind. Das führt schnell zu einer Verknappung der für die Papierherstellung wichtigen Holzfasern.

Die Lösung findet sich auf unseren Wiesen. Vielmehr auf sogenannten Ausgleichsflächen, die für die Grasgewinnung genutzt werden. Wer jetzt an unsere armen Tiere denkt, liegt allerdings völlig falsch. Denn diese Ausgleichsflächen werden nicht landwirtschaftlich genutzt.

Was Viele noch nicht wissen: Dieser alternative Rohstoff lässt sich sehr gut zu Papier weiterverarbeiten. Dabei geht es kaum nachhaltiger, denn Gras wächst schnell nach und verbraucht im weiteren Prozess kaum Energie.

Für die Papierherstellung wird dieser innovative Rohstoff zunächst geerntet, gereinigt und dann getrocknet. Anschließend mahlt man das Gras ein und presst es zu Pellets. Diese werden dann in der Papierfabrik mit Holzfasern gemischt und zu Papier verarbeitet. Dabei ist je nach Endprodukt ein Mischverhältnis von bis zu 50% möglich, ohne dass es die Reißfestigkeit beeinträchtigt.

Neben der Wirtschaftlichkeit hat dieser Herstellungsprozess einen weiteren Vorteil: Er kommt ohne weitere Chemie aus. In den Holzfasern ist bereits ein natürlicher “Klebstoff” namens Lignin enthalten. Dieser sorgt in der Natur dafür, dass die Bäume in die Höhe wachsen können. Da Gras relativ flach wächst, enthält es kaum eigenen “Klebstoff”. Das ist sehr praktisch, da Lignin für die Herstellung von Papier aus den Rohstoffen gelöst werden muss. Das funktioniert nur, indem bestimmte Chemikalien eingesetzt werden.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Graspapier in puncto Nachhaltigkeit kaum zu toppen ist. Auch wenn immer noch Holzfasern verarbeitet werden, steigt der Anteil an schnellwachsenden Rohstoffen zukünftig weiter an. Die meisten Fabriken verwenden schon jetzt nur noch recycelte Holzfasern. Wenn diese dann mit Grasfasern gemischt werden, entsteht ein besonders nachhaltiges Produkt, das dem Original in nichts nachsteht.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind nahezu identisch. Graspapier kann bedruckt werden oder sogar als Lebensmittelverpackung eingesetzt werden. In gut sortierten Supermärkten findet man auch Servietten mit Grasanteil. Dazu kommt ein außergewöhnliches Aussehen, das sehr natürlich und einzigartig wirkt. Die Farbpalette reicht dabei von einem hellen bis hin zu einem sehr sattem Beige.

Für die Verpackungsindustrie ist das eine echte Revolution sowie ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Zukunft. Denn gerade dieser Sektor steht immer wieder in der Kritik, wichtige Ressourcen für ein Produkt zu verschwenden, das schnell im Mülleimer landet.

Die Entsorgung von Graspapier ist im Vergleich dazu denkbar einfach. Da die Bestandteile recyclingfähig sind und keine weiteren Chemikalien enthalten, kann man es im Altpapiercontainer entsorgen. Damit gelangt es ganz einfach wieder in den Kreislauf zurück.

Auch der Aufbereitungsprozess findet dann erneut ohne Chemie statt und verursacht zudem rund 95% weniger CO2-Emissionen im Vergleich zur herkömmlichen Holzfaser.

Außerdem bieten immer mehr Hersteller für ihr Graspapier die FSC-Zertifizierung an. Sie steht für “Forest Stewardship Council” und ist ein internationaler Titel für eine nachhaltigere Waldwirtschaft. Ein FSC-Zertifikat erhalten nur Wälder oder Plantagen, die nach streng ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet werden.

Nachhaltiger Kunststoff rPET

Kunststoffverpackungen aus PET werden vielfältig eingesetzt und begegnen uns im Alltag in verschiedenen Formen wie Getränkeflaschen, Milchbehälter, Folien und Verpackungen. Materialien aus rPET werden ebenfalls aus Kunststoff gefertigt. Das r steht hier für recycelt. Dafür wird der gesammelte Kunststoff gereinigt, zerkleinert, geschmolzen und zu einem neuen Produkt geformt.

Aus dem recycelten Material werden Verpackungen hergestellt, die Ware und Transportgut schützen. Das kann ein kleiner rPET Beutel sein oder auch die Schlauchfolie, mit der eine ganze Palette umwickelt wird. Empfindliche oder zerbrechliche Güter lassen sich mit einer Luftpolsterfolie aus rPET schützen. Im direkten Vergleich zu klassischen PET-Verpackungen liegt der große Vorteil in der Nachhaltigkeit. Mit der Wiederverwendung von gebrauchten Kunststoffen werden Ressourcen geschont und die Mengen von Müll wesentlich verringert. Der recycelte Kunststoff landet nicht in der Natur oder im Meer, sondern kann weiterhin als Produkt verwendet werden.

Auf das Erdöl, das ursprünglich für die Herstellung von PET verwendet wurde, kann für die recycelte Variante fast vollständig verzichtet werden. Damit ist der CO2-Fußabdruck von rPET Verpackungen geringer als bei herkömmlichen PET-Produkten.

Umweltfreundliche Verpackung aus Bagasse

Bagasse ist ein Nebenprodukt der Zuckergewinnung und wird als nachhaltige Plastikalternative angesehen. Es handelt sich um die trockenen, faserigen Rückstände aus der Zuckerrohrverarbeitung. Werden diese mit Wasser vermengt, entsteht eine Mischung aus breiiger Konsistenz, aus der sich nachhaltiges Verpackungsmaterial herstellen lässt. Bagasse ähnelt in seiner Form und Konsistenz Styropor und bietet sich vor allem für Verpackungsschalen für Lebensmittel sowie als Take-Away-Verpackung oder auch als Einweggeschirr bei Feiern und Veranstaltungen an.

Bagasse ist wasser- und fettundurchlässig und hält sowohl sehr niedrigen als auch sehr hohen Temperaturen ohne funktionelle Einbußen stand. In punkto Nachhaltigkeit spricht der Umstand, dass Bagasse ein Nebenprodukt der Zuckergewinnung ist, eine große Rolle: Es müssen keine weiteren ökologischen Ressourcen wie etwa Anbauflächen oder Ernteprozesse geopfert werden, um den Rohstoff für diese nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Plastik zu gewinnen.

Verpackungen aus Pilzfasern

Verpackungen aus Pilzfasern gelten zurecht als besonders ressourcen- und umweltschonend. Sie werden vielerorts als effektive Alternative zum schwer recyclebaren Styropor gesehen und lassen bereits mit einigen Erfahrungen aufhorchen. Pilzfasern können als Verpackungsoption für Produkte aus Glas, Ton oder Keramik verwendet werden. Der erzeugte Pilzschaum ist eine umweltfreundliche Verpackungsmöglichkeit, die in beliebigen exakt passenden Formen gezüchtet werden kann.

Erste Studienergebnisse preisen Pilzfaser-Verpackungen als den flexiblen Verpackungsrohstoff der Zukunft und nennen Pilzschaum bereits das neue Plastik. Insbesondere für zerbrechliche Waren scheinen Pilzfaserverpackungen besonders gut geeignet zu sein. Eine Verpackung aus Pilzfasern weist im Vergleich mit konventionellen Verpackungen einige Vorteile: Die Pilze wachsen in der Regel innerhalb weniger Tagen nach, die spätere Verpackung ist vollständig kompostierbar und lässt sich sogar als Blumendünger einsetzen.

So verpacken Sie nachhaltig

Über 70 Prozent der Verbraucher legen heute Wert auf nachhaltige Verpackung. Sie machen ihre Kaufentscheidung nicht länger nur von Preis und Qualität der Produkte abhängig, sondern schauen mehrheitlich auch auf die Art und das Material der Verpackung. Papier und Pappe gelten dabei als besonders nachhaltig.

Materialeinsparung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Für produzierende Unternehmen wird es deshalb künftig noch mehr als heute darauf ankommen, die Produkte so wenig wie möglich und so viel wie nötig zu verpacken. Dabei sollte das Material für die Verpackungen möglichst aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und vollständig in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Die Verpackung muss also einerseits die Produkte bei Transport und Lagerung umfassend schützen, ohne aber auf der anderen Seite bei der Herstellung und Entsorgung die Umwelt zu belasten. Dafür kommen nur nachwachsende Rohstoffe in Betracht, die biologisch abbbaubar und möglichst oft wiederverwertbar sind.

Das ist bei Papier und Pappe der Fall. Hergestellt wird Papier und Pappe aus Altpapier und frischen Holzfasern. Altpapier wird entfärbt, anschließend mit Wasser und Frischfasern aus Holz vermischt. Aus der breiigen Masse werden Papierbahnen erzeugt und je nach gewünschter Stärke mehrere Bahnen nass aufeinander gepresst. In einer Kartonmaschine durchlaufen die Endlosbahnen verschiedene Walz- und Trocknungsprozesse. Zum Abschluss werden Wellpappe oder Karton ummantelt und bedruckt. Altpapierfasern können in der Regel bis zu 25-mal wiederverwertet werden. Um die erforderliche Qualität zu erzielen, werden aber bei jeder Wiederverwertung frische Zellstofffasern zugefügt.

Papier und Pappe sind aus der Verpackungsbranche nicht wegzudenken, denn ihre Vorteile liegen auf der Hand.

  • umweltfreundlich: denn sie sind zu 100 Prozent recycelbar
  • leicht: ein durchschnittlicher Wellpappe-Faltkarton wiegt gerade einmal 600 Gramm
  • flexibel: es gibt unterschiedliche Materialstärken für unterschiedliche Anforderungen
  • stabil: die Belastbarkeit beispielsweise bei 2-welligem Karton liegt bei 30 Kilogramm
  • bedruckbar: Papier und Pappe können problemlos bedruckt werden

Verpackungsmaterial aus Papier und Papier vereinen den Nachhaltigkeitsgedanken mit dem Schutz der Produkte. Dafür stehen Schachteln, Kartons und Kisten in unterschiedlichen Größen und Stärken zur Verfügung. Für leichte Produkte reichen 1-wellige Verpackungen, stabilere Kartons bestehen aus 2- und 3-welliger Wellpappe. Die runden Bogen der Wellpappe wirken wie Stoßdämpfer und leiten Druck nach außen ab.

Das FSC-Siegel und seine Bedeutung

Um wirklich nachhaltig zu verpacken, kommt es darauf an, dass die Rohstoffe für Papier und Pappe aus ökologisch nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Um das zu gewährleisten, wurde 1993 die Stiftung „Forest Stewardship Council“, kurz FSC, gegründet. Das FSC-Zertifikat gilt als globaler Standard für eine nachhaltige Forstwirtschaft. Damit sollen unter anderem Wälder erhalten werden, die besonderen Schutz bedürfen, wie der Regenwald. Die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien der Stiftung werden fortlaufend überprüft. Unternehmen, die das FSC-Siegel auf ihren Produkten verwenden möchten, müssen sich einer strengen Zertifizierung unterziehen. Denn das Siegel garantiert eine wirklich nachhaltige Forstwirtschaft mit Holz aus genehmigten Wäldern.

Wer seine Produkte sicher und zugleich nachhaltig verpacken will, entscheidet sich für Verpackungsmaterial aus Papier und Pappe. Der Rohstoff Holz wächst klimaneutral nach und das FSC-Siegel garantiert für Holz aus ökologischer Forstwirtschaft. Das daraus hergestellte Verpackungsmaterial ist vielseitig einsetzbar, mehrfach wiederverwertbar und am Ende seines Gebrauchszyklus vollständig biologisch abbaubar.