Qualitätsmerkmal Berstfestigkeit: So wird die Belastbarkeit von Kartonagen und Verpackungsmaterial gemessen
Hohe Berstfestigkeit ist ein Qualitätsmerkmal von Kartonagen und anderem flächigen Verpackungsmaterial. Sie ist Teil der RAL-Vorschriften und ein Kriterium der Norm DIN 55468. Das aus der Alltagssprache weitgehend verschwundene Wort „bersten“ bezeichnet dem Duden zufolge das plötzliche Auseinanderbrechen mit großer Gewalt, das Zerspringen oder Zerplatzen. Im technischen Sinn bedeutet Berstfestigkeit die Widerstandsfähigkeit, mit der flächige Materialien wie Papier, Pappe, Wellpappe oder Folien einem senkrecht einwirkenden Druck standhalten. Der Berstfestigkeitswert (BWS) wird in einer speziellen Vorrichtung bestimmt und in Kilopascal (kPa) angegeben. Das Prüfgerät, der sogenannte Mullentester, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem US-Amerikaner J. W. Mullen entwickelt. Zur Messung der Berstfestigkeit wird eine Materialprobe in eine ringförmige Halterung eingespannt und lotrecht mit einem gleichmäßig steigenden Druck bis zum Bersten belastet.